Grabt Opa aus!

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Leopold Haselbacher; Wer braucht Handlung? Wer braucht Spannung? Einfach lachen! (DR) Alfred, "Alfie", Gänswein ist nicht der Hellste und arbeitet als Hilfskraft in einem drittklassigen Café einer norddeutschen Kleinstadt. Und obwohl er aussieht, als sei er noch nicht volljährig, wäre es an der Zeit, bald etwas aus seinem Leben zu machen. Doch momentan quälen ihn andere Sorgen. Er hat die Frau seines Chefs geschwängert und fürchtet um sein Leben. Da kommt es ihm gerade recht, dass er Post aus Tirol erhält. Er soll dort das Erbe seines Onkels Matze, dem schwarzen Schaf der Familie, antreten. Übereilt bricht er auf in eine ihm unbekannte Zukunft. Das ist auch gut so, denn bald schon entpuppt sich das Erbe als Alptraum. Das angeblich geerbte Schloss erweist sich umgehend als heruntergekommene Villa und Alterswohnsitz für im Ruhestand befindliche, etwas senil wirkende Auftragskiller, die sich alle wie alte Filmstars geben. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf und die Ereignisse überschlagen sich. Wenn man das Buch nur aufgrund des Klappentextes wählt und auch die Autorin nicht kennt, wähnt man sich schnell "im falschen Film". Nirgendwo ernsthafte Spannung, nichts "Rabenschwarzes", dafür aber grobhumoriger Slapstick und völlig unrealistische Wendungen. Schafft man es jedoch bis zur Danksagung, so erfährt man, dass Tatjana Kruse hier einfach nur "aus Lust und Laune einen ´Sommerkrimi´" schreiben wollte, und sieht klarer. Liest man das Buch nämlich unter dieser Prämisse, kann man sich damit gut und kurzweilig unterhalten.