Yolo, Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis und eine Überraschung zu viel

Mädchenfreundschaften, die erste Liebe, problematische Eltern und Weltverbesserungspläne - ganz schön viel für ein dreizehndreiviertel Jahre altes Mädchen. (ab 13) (JE) Yolo, die eigentlich Yoko heißt, hat es nicht leicht im Leben. Erst kippt Mama fast aus den Socken, weil sie Yolos neueste Kreation, Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis, nicht riechen, geschweige denn essen kann. Andauernd muss sie sich übergeben und das versetzt Yolo in Panik. Sie kann sich nämlich erinnern, dass das bei ihrer Oma auch so war und dann ist sie an Krebs gestorben. So beschließt sie einfach, zum nächsten Arzt zu gehen und zu fragen, wie sie ihre Mama retten kann. Doch es stellt sich heraus, dass alles ganz, ganz anders ist. Zudem gibt es in der Schule so manches Problem, zum Beispiel als sie mit ihrer ZBF (=Zweit-Beste-Freundin) die Limousine des Direktors im Zuge eines Kunstprojektes verhüllt und zukleistert, um darauf aufmerksam zu machen, dass man auch mal zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommen kann. Yolo bloggt für eine bessere Welt und gibt gerne Ratschläge, ob sie gefragt wird oder nicht. Sie will unbedingt Justizministerin werden, damit sie die Welt etwas gerechter gestalten kann. Und schreibt der Justizministerin, um sie gleich mal auf ihre Kandidatur in weiterer Zukunft aufmerksam zu machen. Yolo hat viele gute Ideen, wenn da nicht immer die schwierigen Erwachsenen wären. Die Autorin hat das Sprachbild der Jugendlichen gut eingefangen und ein gewisser Wortwitz findet genauso seinen Platz wie die scheinbar sehr vernünftigen Argumente der Erwachsenen. Die vereinfachte Sichtweise einer fast Vierzehnjährigen, die versucht, "das große Ganze" zu begreifen, kommt wunderbar zur Geltung. Auch wird so manchem Umweltschutzgedanken Rechnung getragen. Gerlis Zillgens zweiter Band über Yolo ist mindestens so witzig wie der erste "Yolo, der wild gewordene Pudding und Jo Zwometerzwo" und man kann sich gut vorstellen, dass uns Yolo in einigen weiteren Geschichten vortrefflich unterhalten könnte.