Chronisches Fatigue-Syndrom

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Christoph Stitz; Leben am Rande der völligen Erschöpfung. (NK) Schon allein die sich immer wieder ändernde Bezeichnung dieser Krankheit zeigt, wie sehr die Wissenschaft noch immer im Dunkeln tappt. Aktuell als "Chronisches Erschöpfungssyndrom" (CES), "Myalgische Enzephalomyelitis" (MEM) oder "Systemic exertion intolerance disease" (SEID) bezeichnet, ist sie nach wie vor schwierig zu diagnostizieren. Auch wenn die Prävalenz 0,1-0,3% der Bevölkerung betrifft, gibt es immer noch zu wenig aussagekräftige Studien, was nicht verwunderlich ist. Keine Aussicht auf schnelle Profite, kein Geld von der Pharmaindustrie. Die Betroffenen (mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer, hauptsächlich im Alter zwischen 25 und 45 Jahren) leiden unter einer mehr als sechs Monate anhaltenden massiven Müdigkeit, die aus keiner körperlichen Überbelastung oder sonstigen Krankheit resultiert, der Schlaf ist unerholsam, es kommt zu Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis bzw. der Konzentration, Kopf-, Glieder- und vor allem immer wiederkehrende Halsschmerzen zählen u. a. zu den Symptomen. Parallelen zur Depression und zum Burnout-Syndrom machen eine Diagnose auch nicht einfacher. Wolfgang A. Schuhmayer, Mediziner, Journalist und Publizist, gibt uns hier Einblick in die aktuelle Forschungslage und erläutert erste Ansätze in Sachen Erkennung, Therapie und Umgang mit der Krankheit, Betroffene finden ausführliche Literaturhinweise und Links zu Selbsthilfegruppen. Medizinische Termini werden größtenteils erklärt, dennoch wird ein wenig Hintergrundwissen der Lektüre dieses informativen und gut geschriebenen Ratgebers nicht abträglich sein.